Hochgebet Stadt

Präfation

Gepriesen bist du, Gott,
    für die Schönheit unserer Städte,
    für den Park, der uns durchatmen und spielen lässt,
    für die Strassen und Plätze,
            die uns Weite und Raum schaffen,
    für die Büros und Fabriken,
    in deren Mauern die Menschen mehr sein dürfen
    als nur Arbeitskräfte.

Gepriesen bist du
    für den Mann, der nach dem alten Nachbarn fragt,
    für die Bäckerin, die das übriggebliebene abends verteilt,
    für die Familie, die das fremde Kind
        den einen Tag der Woche dazugehören lässt.

Gepriesen bist du
    für die prächtigen Häuser unserer Altstädte,
    für die weitsichtigen Entwürfe neuer Siedlungen,
    für die gepflegten Gärten und das wild wuchernde Grün,
    für den gleichen Himmel,
        der sich über alle und alles spannt.


Sanctus

Gepriesen bist du, Gott,
    für den, der in deinem Namen kam
    und dessen erster Ort nicht das Haus aus Stein,
    sondern der Mensch aus Fleisch und Blut ist.
    Er hat die Menschen aufgesucht, dort,
    wo sie ihren Alltag leben,
    wo sie lieben und leiden.

    Wie Brot war er für sie, das sich verteilt,
    und wie Wein, der sich ausschenkt

Deine Lebenskraft beseele
die Dinge und Geschöpfe –
wie am Anfang, wie am Ende –
und bewirke Verbundenheit und Verbindlichkeit.


Epiklese und Einsetzungsbericht

Darum bitten wir dich:
Sende deinen Geist über Brot und Wein,
damit Jesus Christus mit Leib und Blut
in unserer Mitte gegenwärtig wird.

Denn am Abend vor seinem Leiden
nahm er beim Mahl das Brot
und sagte dir Dank,
brach das Brot, reichte es seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und esst alle davon:
Das ist mein Leib,
der für euch hingegeben wird.

Ebenso nahm er den Kelch mit Wein,
dankte wiederum,
reichte den Kelch seinen Jüngern
und sprach:
Nehmt und trinkt alle daraus:
Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes,
mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Tut dies zu meinem Gedächtnis.

Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod ...



Abschliessende Gebete

Wir denken an Jesus von Nazaret.
    Er ist seinen Weg gegangen,
    er wurde umgebracht und
    dann aus dem Tod auferweckt.

    Mit ihm wollen wir sehen,
    dass das Leben zuweilen ohne Trost bleiben muss,
    mit ihm wollen wir glauben,
    dass keine einzige Träne ungetrocknet bleibt.

    Nicht nur vorläufig ist unser Dasein,
    es ist auch voll der Verheissung.

    Und unser Dasein ist voller Aufgaben.
    So wollen wir uns kümmern:
        Dass die, die fremd sind, dazugehörig werden;
        dass die, die alt sind, Rücksicht,
        und dass die, die jung sind, Nachsicht erfahren.

    Wir wollen auch dafür sorgen,
        dass der Lärm, die schlechte Luft, die Hast
            unserer Städte ertragbar bleiben,
        und dass bestärkt werde, was sie sicherer,
        stiller und schöner macht

    Und auch uns bestärke, Gott,
        dass wir unsere Verantwortung sehen,
        sie übernehmen und Sorge tragen.

Uns ist eine ganz und gar neue Stadt verheissen,
    die himmlische.
    Sie ist uns verheissen
    und zuweilen scheint sie schon heute auf in der alten:

    Die Stadt, durch die Gerechtigkeit und Frieden
    Hand in Hand gehen.
    Gemeinsam wollen wir diese neue Stadt entfalten -
    als Lebende und Tote,
    als Papst, Bischöfe und Kirchenvolk.

So hast du uns verheissen,
davon spricht das Reich Gottes,
und dich, o Gott, loben wir als Licht in seiner Mitte.

Durch ihn und mit ihm und in ...